Geschichte

Die Welt

Die Idee einer Hospizbewegung entstand vor langer Zeit. Bereits im IV. und V. Jahrhundert gab es Vorschriften für Armenhäuser. Das Wort hospes bedeutet auf Lateinisch der Gast. Man könnte sagen, dass Hospize bis ins Mittelalter zurückreichen. In dieser Zeit wurde die Pilgerbewegung sehr populär (Rom, Jerusalem, Santiago de Compostela). Wandernde Pilger wurden in Klöstern, Gasthöfen und Herbergen versorgt, die auch einen Dienst der Barmherzigkeit für Kranke und Sterbende leisteten. In Frankreich nannte man solche Plätze „Schutzraum des guten Gottes”. Die folgenden Jahrhunderte und die Entwicklung der Medizin trennten schließlich die Krankenhausbehandlung von der Sozialfürsorge. Hospizpflege bedeutet die aktive und umfassende Betreuung von Patienten mit chronischen und fortschreitenden Krankheiten. Auf ihrer Grundlage wurde die Palliativmedizin (pallium – lat. Mantel) entwickelt, die Patienten in fortgeschrittenen Krebsstadien versorgt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Engländerin Cecily Sauders (1918-2005) Pionierin der Hospizbewegung. Mit Beharrlichkeit und Ausdauer gründete sie das erste St. Christopher’s Hospiz in London (1967), das noch heute besteht.

Polen

Hanna Chrzanowska (1902-1973) – Krankenschwester, Stipendiatin der Rockefeller-Stiftung und Dozentin an der Universitätskrankenpflegeschule in Krakau, wurde zu einer herausragenden Persönlichkeit der häuslichen Krankenpflege in Polen. Die erste Einrichtung, das St. Lazarus Hospiz, wurde 1981 in Krakau gegründet. Danach entstanden Hospize u. a. in Danzig, Posen, Bialystok, Lublin, Warschau und Kattowitz. Heutzutage gibt es in Polen etwa 200 Hospizeinrichtungen (darunter fast 100 Teams der häuslichen Pflege, 12 Tagespflegeeinrichtungen und über 30 stationäre Hospize). Die in den letzten Jahrzehnten dynamische Entwicklung der Hospiz- und Palliativversorgung stellt unser Land an die Spitze Europas.

Teschen

Der erste Gedanke, in Teschener Schlesien ein Hospiz zu gründen, kam 1997 auf. Die Initiatoren waren damals der Kaplan des Schlesischen Krankenhauses – Priester Mirosław Szewieczek, Dr. Tadeusz Niwiński und die evangelische Theologin – Janina Bruellowa. Jeder hat sich geistig für Kranke eingesetzt, obwohl jeder im Rahmen seiner eigenen Religion, weshalb es von Anfang an eine ökumenische Initiative war. Die Registrierung des Vereins der Freunde der Kranken des Lukas Evangelisten Hospizes fand 1998 im Bezirksgericht in Bielsko-Biała statt. Zu Beginn gab es große Unterstützung von Vertretern des St. Kamillus Hospizes in Bielsko-Biała. Die Stadt Teschen stellte die Räumlichkeiten zur Verfügung und gewährte einen finanziellen Zuschuss für die Ausbildung nichtmedizinischer Freiwillige. Das Teschener Hospiz betreut krebskranke Menschen, hauptsächlich aus dem Bezirk Teschen. Es bietet Kranken und ihren Familien medizinische, psychologische und seelische Hilfe. Es kümmert sich besonders um die von Patienten verwaisten Kinder. Seit vielen Jahren funktioniert bei dem Verein auch ein Lagerraum für medizinische Ausrüstung. Der Einsatz von Freiwilligen und die Unterstützung der lokalen Gesellschaft ermöglichen die Organisation von vielen Aktionen und Kampagnen (Hospiz bedeutet auch Leben, Valentinskonzert, Felder der Hoffnung). Seit 2010 ist das Teschener Hospiz eine gemeinnützige Organisation.

Skip to content